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EPISODE  1 – ARMIN KOBLER: EIN WINZER IN ZEITEN VON COVID-19

ARMIN KOBLER 

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Armin ist Winzer auf dem Weingut Weinhof KOBLER, Magreid, Südtirol. 
Ich habe Armin 2013 getroffen. Online. An dem Abend, als ich im Netz recherchierte und mein Blog geboren wurde. Auf der Suche nach Inspiration fand ich ihn. In diesem Moment wurde mir klar, dass mir die Idee eines zweisprachigen Blogs nicht ganz aus dem Kopf ging.
Nur er ist Südtiroler und zweisprachig, ich bin Süditalienerin in Wien. Aber das ist eine andere Geschichte, und heute geht es nicht um mich.

Armin Kobler – www.kobler-margreid.com

Wine Stories & CO(vid19) 

Als ich Armin fragte, ob er sich an meinem Projekt beteiligen wolle, sagte er sofort zu. Eine große Ehre für mich, da ich Sympathie und Zuneigung, die ich im Laufe der Jahre für ihn entwickelt habe. Bisher konnte ich ihn noch nicht besuchen, aber ich habe vor, ihn so bald wie möglich zu besuchen!

Hallo Armin, wie ist das Leben als Winzer in… Coronavirus-Zeiten?

Inwieweit beeinflusst die aktuelle COVID-19 Situation Deine Arbeit?

Hallo Francesca. Ich muss sagen, dass die Lage sehr schwierig ist. Die Aussichten sind auch nicht sehr rosig
Um die Situation besser verstehen zu können, muss ich eines sagen.  Seit Jahren schon befinden wir uns in einer Situation der weltweiten strukturellen Überproduktion. Das heißt: es hat nie letztlich Wein gefehlt.
Wir haben seit zwei Monaten keinen Wein mehr verkauft, da mein Weingut und viele andere in der Gegend die Restaurant beliefern. Diese Gastronomie wurde hart getroffen, sie war die erste Branche, die geschlossen wurden. Die Absätze sind zu 100% eingebrochen. Selbst mein Betrieb und andere arbeiten mit Restaurants und Hotellerie zusammen. Die Nachfrage ist zusammengebrochen, weil sie geschlossen wurden. Bestellungen der Weihnachtszeit wurden nicht mehr bezahlt, weil auch ihnen die Liquidität total fehlt.
Man kann eine Wirtschaftssektor sehr schnell abdrehen. Aber bis er wieder auf Touren kommt, das kann Monate und mehr dauern.
Die Frühlingssaison hat uns total gefehlt, und mit ihm die Gelegenheit zur Teilnahme an Messen wie Vinitaly und Prowein, die – zu Recht – abgesagt wurden.

Erzähl uns, wie es derzeit im Weinsektor in Südtirol läuft.

Auch wenn die Betriebe im Sommer wieder eröffnen würden, werden sie nicht 100% normal arbeiten können. In den Restaurants wird es vermehrt auf die Abstände geachtet werden, spricht dass es weniger Gäste hin dürfen.
Dementsprechend wird auch der Besuch von den Gaststätten teuer. Für Weinproduzenten bedeutet es, dass es uns mindestens eine halbe Jahresernte übrig bleiben wird.
Die Frage ist: Was werden wir mit all diesem Wein machen? Selbst wenn sie im Sommer wieder eröffnet wird, haben wir mindestens die Hälfte der jährlichen Überschussproduktion. Einige Winzer haben den Platz, diese Menge einzulagern und langsam zu verkaufen, während andere dies nicht tun können. Noch dazu, sind die Produktionskosten für den Jahrgang 2020 jedoch immer noch vorhanden.

Wie siehst Du die (nahe) Zukunft für Dein Weingut und ganz allgemein für Südtirol?

Diejenigen, die die geringsten Schwierigkeiten haben werden, sind die großen Unternehmen, weil sie die Supermärkte beliefern und es ihnen dort glücklicherweise gelungen ist, ein wenig Wein zu verkaufen.
Für uns sind diese Märkte nicht zugänglich, wir könnten sie niemals zu Preisen beliefern, die unter unseren Produktionspreisen liegen.
Es bleibt zu hoffen, dass auch die familiengeführten Weinkellereien überleben werden. Das Risiko besteht darin, dass wir unsere Bedürfnisse auf Null reduzieren und uns fast “selbst versklaven” müssen, um voranzukommen. Vielleicht ist dies die einzige Möglichkeit, Widerstand zu leisten.
Ich schätze, dass die größten Probleme für kleine und mittlere Unternehmen kommen werden, die auch Mitarbeiter zu bezahlen haben, und diese werden leider verschwinden.
Das ist die gegenwärtige Situation, die wirklich schwierig ausschaut.

DER WEINGUT: WEINHOF KOBLER

Armin begann 2006 und produziert derzeit etwa 15.000 Flaschen pro Jahr.
Sein Papa Erich beginnt dieses Abenteuer mit dem Kauf mehrerer Grundstücke. Alles begann 1958 mit dem Kauf des Weinbergs Ogeaner (Sorte Chardonnay). 1972 kam das Weingut Klausner (Sorten Pinot Grigio, Merlot und Carmenere) und 1993 kam die Schiava des Weinbergs Kotzner dazu. Die Gewürztraminer-Weinberge sind eher jung und 2004 gekauft worden.

WEINE KOBLER

  • Rotweine – Cabernet Franc Puit, Merlot Riserva Klausner
  • Roséweine – Merlot Kretzer Kotzner
  • Weißweine – Chardonnay Ogeaner, Grauer Burgunder Oberfeld, Grauer Burgunder Klausner und Gewürztraminer Klausner

🔗 Mehr über seine Weine /   

🔗  Online Kobler Weine kaufen 

Der Weinhof Kobler ist Mitglied von diesen Verbände:

  • “Freie Weinbauern Südtirol” 🔗 www.fws.it
  • “Konsortium Südtirol Wein”🔗 www.suedtirolwein.com
  • “FIVI Federazione Italiana Vignaioli Indipendenti” (Italienischer Verband der unabhängigen Weinbauern) 🔗 www.fivi.it
Weinkeller – Weinhof Kobler www.kobler-margreid.com

Armin Kobler im Web

Weingarten – Weinhof Kobler www.kobler-margreid.com

Armin Kobler im Weinkeller

Weinhof KOBLER 
A: Weinstraße 36 – 39040 Margreid, Südtirol
T: +39 0471 809079 M: +39 339 1417507


Weitere Interviews lesen? 🔗 PODCAST-SERIE: WINE STORIES & CO(VID-19)
Weitere Interviews anhören auf 🔗 Vino Servus Pod 

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Vino Servus

Sono Francesca Romana e vivo a Vienna da 13 anni.
Dal 2013 al 2021 ho scritto questi post per il mio blog Vino Servus.

"Scrivo, assaggio, viaggio, ergo sum" è diventato il mio motto.

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